Der Wetterstolln ‒ Die Aufwältigung 2005 - 2006
|
Schon während der ersten Befahrung der Radstube und beim Genuss einiger Zigarren zum „Erfolgssekt“ machte sich uns ein fast nicht spürbarer und nicht genau lokalisierbarer Wetterzug bemerkbar. Sämtlicher Rauch unserer Zigarren verflog einfach! Noch mehr stutzten wir, als nur 6 Stunden nach der Erstbefahrung schon mehrere Fledermäuse in der Radstube „kreiselten“! Irgendwo drang frische Luft ein und wies den „Flattermäusen“ den Weg in ein gar riesiges „Wohnzimmer“. Auch am „Haggepeterschacht“, so erinnere ich mich ganz schwach, war ein leichter einziehender Wetterzug spürbar, aber wohin?
|
Wir warteten auf den ersten Schnee und hofften so die „undichte“ Stelle zu finden. Der Schnee kam und es war keine getaute Stelle sichtbar. Deshalb suchten wir den ganzen Berg und die nähere Umgebung ab, aber ohne Erfolg. Es war wohl einfach zu kalt. Als gut zwei Wochen später etwas Tauwetter einsetzte, zeigte sich endlich unterhalb unseres Huthauses, am Fuß der Halde, ein nasser kreisrunder Fleck ohne Schnee. Dazu bemerkte man noch in den dortigen Wühlmauslöchern „starken“ Wetterzug. Da hatten wir wohl unsere undichte Stelle gefunden. Nun setzte ein gar wildes „Gebuddel“ ein. Wir konnten es kaum erwarten und wühlten den Stolln frei. Da es aber noch genügend Baustellen gab, wollten wir nur mal nachsehen...
|
|
Für Neuentdeckungen sind immer alle zu begeistern... |
![]() |
|
Die Neugier zog uns regelrecht hinein in den Berg! |
![]() |
|
Dasselbe nochmal aus der Ferne. |
![]() |
|
Wir schafften sogar an diesem Tag den kurzen Stolln zu befahren und wunderten uns schon über den einstigen Zweck. Nach etwa 17m endet der Stolln an einem Ortsstoß in dem ein kreisrundes Loch von etwa 30 cm Durchmesser zu sehen war. Dahinter lag der Tagesschacht und die Kunstradstube. Wir staunten nicht schlecht und rätselten über den Sinn des Loches. Doch die Aufwältigung des Stolln war schon beschlossene Sache, nur wann stand noch nicht fest. |
Es handelt sich bei dem kleinen Stolln um die Rösche für das Aufschlagwasser des Kunstrades. Diese Tatsache wird auch durch einen Riß gestützt. Wobei der Grabenverlauf im Bereich des Erzberges nicht mehr wahrnehmbar ist. Die Prospektionsarbeiten der SAG Wismut haben die letzten Strukturen zerstört. Nur im Biensdorfer Tal ist noch der Grabenverlauf als Negativ im Waldboden sichtbar. Da bei uns der Stolln nun eine andere wichtige Aufgabe hat, wurde auch der Name „geändert“. Der „Wetterstolln“ ist für den Altbergbaubereich der wichtigste Wetterweg.
|
|
Wie immer: Der Anfang ist am schwersten ! |
![]() Foto: M. Kober |
|
Die Freilegung erfolgte von nun an nach Plan und in geordneten Verhältnissen. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Schon kurz nach Beginn der Arbeiten am 09.09.2005 war das Mundloch wieder offen. Doch es mussten große Mengen an Haldenschutt bewegt werden um Baufreiheit für die weiteren Sicherungsarbeiten zu erhalten. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Auch im Stolln liegt ein ordentlicher Berg Dreck. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Der Baufortschritt am 17.09.05 ist zwar ordentlich, aber noch nicht ausreichend, um für den Ausbau Maß zu nehmen. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Blick aus der Ferne auf unser Vorhaben am steilen Hang der Huthaushalde. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Die Vorbereitung der Sohle für den Einbau des ersten Türstockes.... |
![]() Foto: M. Kober |
|
...und der erste steht ! |
![]() Foto: M. Kober |
|
Auch für den zweiten Türstock wird die Stollnsohle vorbereitet. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Jeder Sägeschnitt musste sitzen. Als Grundmaterial für die Türstöcke standen dem Bergbauverein neuwertige Telefonmasten aus einer Schenkung zur Verfügung. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Drei Türstöcke stehen schon und es muss nur noch der Verzug eingebaut werden. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Ansicht des Mundlochbereiches mit der dahinter liegenden Bergemasse. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Pause ! Machen wir auch gerne... |
![]() Foto: M. Kober |
|
Anfang November 2005 waren schon große Teile der Mauerung im Mundlochbereich fertig, nur das Tor fehlt noch. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Zuschnitt weiterer Stempel unter dem strengen Blick des „Bauleiters“! |
![]() Foto: M. Kober |
|
Langsam wird auch der Verzug eingebracht und mit Masse verfüllt. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Als Verzug wurde Armierungseisen und Blech eingebaut. . |
![]() Foto: M. Kober |
|
Das Gebirge im Stolln ist sehr stark verwittert, klüftig und gebräch. Dennoch kann vorerst der restliche Teil bis zum Schacht ohne Ausbau belassen werden. Nunmehr schreiben wir den 17. Dezember und der Bau geht vorläufig in Winterruhe. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Gestaltung des Zuganges. Auch hier mussten einige Kubikmeter Halde bewegt werden. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Der Bereich vor dem Mundloch musste großflächig beräumt werden um Platz für das Tor zu erhalten. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Toreinbau im März 2006. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Da es sich um den Wetterweg des Altbergbaus handelt, haben wir uns für ein Gittertor entschieden, auch die Fledermäuse passen da hindurch. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Mit dem Beräumen des Mundlochbereiches war die Gestaltung des Umfeldes noch lange nicht abgeschlossen. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Es mussten eine Mauer und einige Treppenstufen angelegt werden. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Für die Mauer wurden umherliegende Steine zurechtgemacht. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Die Steinplatten der Treppe wurde vom „Bauleiter“ persönlich verlegt. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Letzte Arbeiten an Mauer und Treppe. Irgendwann war auch dieses Projekt beendet. |
![]() Foto: M. Kober |
|
Das Mundloch befindet sich am Fuße der Huthaus-Halde. Der Stolln hat seine Endschaft genau unter dem Huthaus im verwölbten Tagesschacht von „Hülfe des Herrn Fundgrube“ und dieser Schacht liegt genau vor der Eingangstür unserer Hütte. |
![]() |
|
Das Mundloch im Jahre 2010. Bis heute hat sich nicht allzu viel verändert, doch bereitet uns das stark verwitterte und gebräche Gebirge im vorderen Teil des Stollns einige Sorgen und erfordert noch einmal ein großes Stück Arbeit! Aber dazu an anderer Stelle mehr. |
![]() |
|
Hier die Endschaft des Stollns mit dem nur 30 cm großen Durchschlag auf den Schacht. |
![]() |
|
Und dies ist der faszinierende Blick von oben in den Schacht und die Radstube. |
![]() |
|
Oder andersherum - von unten nach oben. Vielleicht versteht man anhand dieser Bilder, warum wir ausgerechnet dieser "Macke" nachgehen und auf den Spuren der Vorfahren in der Erde buddeln... |
![]() |
|