Auch das gibt es - Wetterkapriolen (1988 – 2013)

 

   

Wir sind zwar ein Bergbauverein, der eine Grube in Nachnutzung hat, doch ereignete sich über einen Zeitraum von gut 29 Jahren (1987 – 2016) auch wettermäßig so Einiges, was uns zu denken gab oder auch in Mitleidenschaft zog. Sicher werden wir da in Zukunft auch nicht verschont bleiben und die Liste etwas länger werden – aber hoffentlich nur mit schönen Dingen!!

 

 

  

Leider haben wir nicht von allen Ereignissen Bildmaterial. Besonders die frühen Jahre sind hier nicht mehr bildlich dokumentierbar. Doch die Gedächtnisprotokolle sitzen in den Köpfen unvergesslich fest.

 

 

1988

Die erste Wetterkapriole haben zumindest die alteingesessenen Vereinsmitglieder noch in Erinnerung. Es war im Jahr 1988. Da rauschte im Hochsommer (Juli??) eine „Windhose“ während eines Gewitters durch das Biensdorfer Tal bis hinauf nach Merzdorf und richtete ordentlichen Schaden an. Im Gelände des Biensdorfer Bergwerks fiel ein Teil der großen Buchen und Eichen der Windhose zum Opfer. Was die SAG Wismut 1949 nicht gefällt hatte, machte die Windhose platt. Doch nicht alle großen Bäume waren betroffen. Die Windhose streifte zum Glück nur unser Gelände. Die damalige Fachgruppe hatte monatelang mit dem Windbruch zu tun. Astholz wurde in einer frisch gefallenen (!) Pinge verbaut und die großen Stämme sägte uns ein Mitarbeiter des Staatsforstes der DDR in handliche Stücke, die dann überall im Wald deponiert noch Jahre herumlagen. Leider wollte damals niemand dieses Stammholz – heute undenkbar!
 

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf den Feldern unweit von Merzdorf standen zwei Bauwagen der LPG für die Arbeiter der Feldbestellungsbrigade – standen! Die Windhose hat diese Bauwagen einfach zerlegt und die Teile dann weiträumig auf den Feldern verteilt. An der sogenannten Teufelsschlucht am Merzdorfer Gehänge klaffte eine riesige Lücke. Auf gut 40 m breite war jeder größere Baum die Schlucht hinunter umgelegt.

Einige wenige Fotos aus dieser Zeit dokumentieren den Zustand des „Erzberges“ in Biensdorf nach den schon angelaufenen Aufräumarbeiten.

 
 

Die mit Windbruchholz verfüllte Pinge unterhalb des Huthauses am Fuß der großen Halde gelegen um 1988.


 

Die Pinge noch einmal von der Halde aus um 1990 gesehen.

 


 

Zustand des Waldes um 1990.

 

 

 

2002

Das erste große und bedeutende Hochwasser vom 12./13.08.2002 ging relativ glimpflich für uns in Biensdorf aus. In der Grube stand das Wasser im Altbergbau zwar hoch, aber es richtete keinen Schaden an. Auch auf der Besucherstrecke des Wismutquerschlages stand zwar das Wasser etwas hoch und die Besucher mussten an einem anderen Tag wiederkommen, doch mehr passierte hier nicht. Erstmalig haben wir die Zschopauaue hier voll Wasser gesehen, was in vergangenen Jahrhunderten jährlich mehrfach vorkam. Der Wasserstand der Zschopau reichte bis in das Biensdorfer Vorwerk hinein und spülte unsere hölzerne Brücke über den Kalkbach davon. Aber mehr passierte hier nicht.

 

 

 

 

 

 

 

Schlimmer war es dafür in Sachsenburg. Der Bergbauverein hatte hier bei einem Vereinsmitglied eine Werkstatt in Mitnutzung, in der die Grubenlampen geladen und auch gewartet wurden. Diese befand sich unmittelbar im Zwirnereigelände. Nebenher wurde hier auch sehr viel für das Bergwerk gebaut und einiges an vereinseigenen Werkzeugen war hier deponiert.

Das Hochwasser flutete die Werkstatt komplett in beachtlicher Höhe. Die Anwohner – auch unser Vereinsmitglied wurden via Hubschrauber evakuiert – die Beräumung der Werkstatt aber war nicht mehr möglich, wohin auch. Das Ladegerät voll Schlamm, der Boschhammer abgesoffen und voll Schlamm, die Grubenlampen fort gespült und unser Karbidfass schwamm bis auf den Sportplatz und blieb dort nach Rückgang des Wassers einfach stehen – ohne Wasserschaden! Von den privaten Werkzeugen dort und dem Traktor usw. wollen wir hier gar nicht reden. Der Schaden war enorm. Wir haben zwar noch einige Grubenlampen wiederaufgefunden und konnten sogar die Akkus regenerieren. Ein brauchbares Ladegerät ließ sich auch wieder beschaffen und das „abgesoffene“ sogar wieder flott machen, aber an dem Schaden hatten wir alle privat und vereinstechnisch lange zu knaupeln.

Hinzu kam noch, dass die Hängebrücke über die Zschopau so stark beschädigt wurde und während des Hochwassers von Spezialkräften teilweise gekappt werden musste. Dieser Umstand machte sich in den Besucherzahlen bemerkbar. Doch die Unterstützung zur Wiedererrichtung der Hängebrücke war enorm. Auch unser Verein hat dort Einnahmen gespendet!

 

 

Blick durch die Zschopauaue entlang der Straße in Richtung Biensdorf. Es gibt nur noch braunes Wasser.

 


 
 

Von der Hängebrücke war nicht mehr viel übrig …

 


 
 

 


 
 

Stahlträger einfach umgeknickt...


 
 

Unsere Werkstatt nach der Flut …

 


 
 

 


 
 

Auch den „Trecker“ hat es erwischt. Läuft aber wieder!!

 

 

 

2011 

Ein normaler Winter ist zwar keine Wetterkapriole, aber inzwischen doch recht selten. Deshalb gibt es hier eine kleine Bildergalerie zum Thema Winterwetter.

 

 

 

 

 

Der Treppenhauer mit der Sachsenburg …

 


 
 

... einfach schön verschneit und etwas duster.

 


 
 

Unsere Bergbaulandschaft auf dem „Erzberg“ …

 


 
 

...die Linzgrube ...


 
 

... das Gelände um das Huthaus …

 


 
 

Der Weg durch das Biensdorfer Tal …

 


 
 

…. der Beginn des Kunstgrabens von „Hülfe des Herrn Fundgrube“ im Biensdorfer Tal.

 

 

 

2012 

Wieder Winter, aber viel zu früh. Das war wohl um den 10. Oktober mitten in einem sehr schönen Herbst. Da gab es einen Wintereinbruch, der dann sehr lange anhielt. Jedoch war der Anblick der Landschaft rings um das Huthaus sehr ungewohnt und fotogen – was uns zu einigen dokumentarischen Bildern veranlasste.

 

 

 

 

 

Ein kleiner Teil des Laubes war ja schon von den Bäumen gefallen …

 


 
 

Doch da hing noch ein großer Teil …

 


 
 

Das Gewicht machte dem Astwerk der Bäume sichtlich zu schaffen.

 


 
 

Etwas Angst vor Schneebruch im Bereich des Huthauses hatten wir schon.

 


 
 

Aber auch ein sehr schöner Anblick …

 


 
 

 

  

 

2013 

Dieses Jahr war in vieler Hinsicht ein Sch...jahr. Aber darüber wollen wir hier nicht weiter reden, wir haben ja alles gut überstanden und auch einige Federn gelassen, die nun Stück für Stück wieder nachwachsen. Doch das, was wir wettertechnisch hier erlebt hatten, war wohl auch für die ältesten Einwohner von Biensdorf – Gerhard Sachse - noch nie dagewesen.

Das sogenannte Juni- Hochwasser vom 02. zum 03. Juni 2013 kam nicht durch den Fluß Zschopau, sondern vielmehr aus dem Biensdorfer Tal und den dort gelegenen Wiesen, Feldern, Quellen und dem Kalkbach. Die Wasserflut begann mit einer Flutwelle gegen Abend und hielt längere Zeit über Nacht an. Der Bach hatte im bewohnten Gebiet sein Bett verlassen und lief auf der Dorfstraße entlang. Das Bergwerk stand komplett unter Wasser und konnte anfangs höchstens mit Wathosen auf der Besucherroute des Wismutquerschlages befahren werden. Der Altbergbau stand bis zur Firste unter Wasser. Doch dies war alles nicht so schlimm.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Wasser aus der Wismut-Besucherstrecke verschwand recht schnell. Doch der Bach hatte sich durch die Halde vom „HdHS“ einen Weg gebahnt und der Altbergbau stand nun über ein halbes Jahr unter Wasser, zwar nicht so hoch, aber für normale Besucher unfahrbar. Der Wasserzulauf war zwar nicht sonderlich stark, aber nicht aufzuhalten. Die Hoffnung, dass der Zufluß über die Zeit versiegt, haben wir nach einigen Wochen vollends aufgegeben. Erst im März 2014 haben wir durch eine neue Uferabdichtung und neue Uferaufschüttung diesen Zufluß gebändigt. Heute fließt gelegentlich bei Starkregen und Hochwasser des Kalkbaches noch ein kleines Rinnsal aus der Haldenmasse in den Stolln, doch ist dies im Vergleich zu vorher völlig zu vernachlässigen!

Auch im Bereich des in Sanierung befindlichen Vorwerks taten sich ungeahnte Wasserzuflüsse auf und erforderten bauliche Maßnahmen im Bereich des Hofes.

 

 

Der Dorfbach am Bergwerk.

 


 
 

Am Rohr erkennt man wie viel Ufer der Bach weggespült hat.

 


 
 

Unsere Zählersäule steht etwas schief, hat es aber unbeschadet überstanden und ebenso die Elektrik. Auch die Brücke hat gehalten. Nur des Nachbarn Zaun ist weg.

 


 
 

Der Bach hat sich seinen alten Weg gesucht. Er wurde ja einst durch die Wismut umgelegt.

 


 
 

Eine Flutwiese voller Geröll, heute aber wieder beräumt und schick …

 


 
 

…. andere Perspektive.

 


 
 

Früher verlief der Bach unmittelbar neben dem Vorwerk nur durch einen schmalen Weg getrennt, jetzt aber wieder ohne Weg.

 


 
 

Der Eingang zum BBW, nachdem wir die voll Dreck gespülte Schleuse wieder intakt hatten.

 


 
 

So sah der Besucherweg nach dem Stollnmundloch aus …

 


 
 

….. so nach dem 1. Streckenkreuz! Wo das viele Wasser hier herkam, ist nicht klar nachvollziehbar.

 


 
 

Die Firste vom „HdHS“ in Richtung Kunstradstube ist völlig unter Wasser …

 


 
 

…. in Richtung Mundloch muss nach dem „Döring Schacht“ dann schon getaucht werden!