Aufwältigung des Uhligschachts 2008 - 2010

 

   

Diese Pinge ist ein Ergebnis einer Aufwältigungsarbeit aus dem Jahr 2007. Beim Einbau der Vorpfändung im kleinen Abbau hinter der Radstube war eine nicht unbedeutende Menge an Verfüllmasse ausgelaufen und es bildete sich in der Massesäule des verfüllten Schachtes ein Hohlraum, der sukzessive nach oben wanderte, gut ein Jahr später die Tagesoberfläche erreichte und eine kleine Pinge zum Vorschein bildete. Diese Pinge lag aber unmittelbar am westlichen Giebel von unserem Huthaus.

 
 


 

 

Nunmehr stand eine wichtige Entscheidung an. Die Pinge verfüllen und der Dinge harren, die da kommen oder wir beginnen mit einer Suchgrabung nach dem Schacht? Wir zu erwarten, haben wir uns natürlich für letzteres entschieden.

 

 

 

Also haben wir uns entschlossen, die Pinge aufzugraben. Dies war am 23.02.2008. Anfangs nannten wir den Schacht „Huthausschacht“. Aber nach dem unverhofften Ableben unseres Vereinsmitgliedes Gerd Uhlig erhielt der Schacht ab März 2009 den Namen „Uhligschacht“. Mir diesem Projekt haben wir uns zum Ziel gesetzt einen fahrbaren Tageschacht auf dem Altbergbauflügel auch für den Besucherbetrieb und einen Notausgang für den eventuellen Gefahrenfall zu schaffen.

 

Die kleine Pinge neben dem westlichen Giebel unseres Huthaus sah am 19.04.2008 nicht besonders bedrohlich aus. Doch wollten wir gerne wissen was sich weiter darunter verbirgt …

 


 
 

Hier eine größere Darstellung. Der Kunstschacht inmitten der Radstube liegt direkt zwischen zwei Tageschächten die zum einen am westlichen und zum anderen am östlichen Giebel des Huthauses liegen. Das Huthaus selber steht direkt über der Radstube mit gut 12 m Überdeckung.

 


 
 

Fußbodenplatten und Verlegesplitt waren schnell beräumt.

 


 

 

Aller Anfang ist schwer, aber bei schönem warmen Wetter geht es gut voran. Es entsteht eine „kleine“ Baugrube …

 


  

 

as Loch wurde tiefer und größer ohne das ein richtiger Schacht zum Vorschein kam …

 


 

 

Die Baugrube wird tiefer und musste auch entsprechend gesichert werden. Der Ausbau war eigentlich nur als Provisorium gedacht und niemand rechnete mit einem so tief liegenden Schachtkopf im festen Gebirge und einer doch so langen Bauzeit.

 


 
 

Ein Blick in die Baugrube. Mit solch einem Aufwand hat niemand gerechnet. Die übrigen drei Schachtstöße lagen noch einige Meter tiefer!!

 


  
 

 


 

 


 

Die Grundmauer vom Huthaus lag auch schon frei und ein Stück Grundgebirge haben wir auch gefunden, das war am 17. Mai 2008. Doch fehlten noch drei weitere Schachtstöße ...

  

 

 


 

 
   

Unsere Ziele waren sehr ehrgeizig und das Projekt sollte das wohl größte und auch schwierigste in unserer bisherigen Vereinsgeschichte werden. Der Verein zählte damals über 20 Mitglieder – davon gut 14 aktive - was sich für so ein großes Projekt als ideal und auch erforderlich herausstellte, doch gab es aufgrund der vielen verschiedenen Charaktere, Ansichten, Meinungen und vor allem Ziele (!!!) auch sehr große Spannungen, die das Vereinsleben besonders nach Beendigung dieses Projektes zu stark belasten sollten. In unserem Biensdorfer Verein sind private marktwirtschaftliche Denk- und Handelsweisen oder absolut egoistische Denkweisen – das Abschöpfen von erarbeitetem Wissen – weder durch die Satzung gedeckt, noch von der Mehrheit der wirklichen Vereinsmitglieder gewollt! Im Nachhinein verkleinerte sich der Verein wieder durch eine Aufsplittung in zwei Gruppen. Die eine Gruppe fand ihr Heil in einem anderen Verein, wo sie ihre Vorstellungen von Vereinsarbeit- und Leben austoben können. Leider verloren wir durch den Streit zwei wirkliche Bergbaufreunde, die sich endgültig und hoch enttäuscht aus allen Projekten zurück zogen, was sich für mich persönlich als ein schwerer Verlust bis zum heutigen Tag darstellt!

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

Die erste Etappe war erreicht, als die Baugrube in etwas unvollkommener Weise mittels Rahmenbauweise gesichert war und nichts mehr an Haldenmasse in die gut 4 m tiefe und 4 m x 4 m große Baugrube nachrutschen konnte. Hierzu gehörten der Aufbau einer ordentlichen Hängebank mit Fördereinrichtung am 17.10.2008. Mittels drei Doppel-T Stahlträgern von gut 5,50 m Länge und Riffelblechabdeckung entstand die Hängebank. Zwei Klappdeckel, einer für das Fördertrum und einer für die Fahrung an der Huthauswand, gehörten auch dazu.

 

 

Der Aufbau der Hängebank läuft auf vollen Touren.

 


  

 

Die gesicherte Baugrube.

 


 
 


 

Der Dreibock steht schon und die Riffelbleche werden an die Stahlträger verschweißt.

  

 


 

Ansicht der Hängebank von unten …  

 


  


  
 

Nunmehr konnten die Arbeiten zügig weiter geführt werden und das wichtigste Nahziel war die Auffindung der restlichen Schachtstöße.

 


  
 

Doch bis zur Auffindung der Schachtstöße mussten noch einige Kubikmeter Masse gefördert werden…

 


 
 
 
 
 

Am 30. Oktober 2008 waren dann auch alle vier Schachtstöße 6 m unter der Hängebank sichtbar. Wir konnten die weiteren Etappen planen und eine Flasche Sekt leeren! 


 
 

Der östliche Schachtstoß mit ausgeschrämten Gang.

 


  
 

Nun musste ein Widerlager für die Schachtausmauerung geschaffen werden …

 


 
 
 
  
 
 
 
 
 
  
 

Im Bereich der vier Schachtstöße haben wir die Widerlager für den Einbau eines soliden Ringankers vorbereitet. Das verwitterte Gestein wurde abgetragen – siehe obige Bilder – und zusätzlich noch Armierungseisen in das Gebirge eingebohrt, sowie Stahlträger verbaut. Auf diesen Ringanker sollte dann der Schachtkopf aus Schalbetonstein aufgesetzt werden. Doch bis dahin mussten wir erst alle Voraussetzungen schaffen.

 


 
 

Als „verlorene Schalung“ für den Ringanker haben wir auch gleich Schalbetonsteine verwendet. Hier der recht aufwendige Einbau der Schalsteine für den langen nördlichen Schachtstoß.

 


 
 

Zum 28.02. 2009 hatten wir alle Vorbereitungen zum Betonieren des Ringankers erledigt. Das heißt alle Metallarbeiten zur Armierung des Ringankers und auch 4 Reihen hoch mittels Schalbetonstein den Ansatz für den zukünftigen Schachtkopf aufgesetzt und diesen auch gleich mit Beton ausgefüllt. So stellten wir auch gleich eine solide Schalung her! Die Aufrechnung für die Bestellung von erdfeuchten Beton in Güteklasse B 25 belief sich auf 3 cbm. Die Anlieferung sollte in einem Stück mittels LKW erfolgen und so weit wie möglich in Nähe der Baustelle auf einen mit Blech und Kunststoffmatten ausgelegten Platz erfolgen. Wobei damals nicht einmal der Anfahrtsweg so befestigt war das ein LKW auch wieder unbeladen die Zivilisation erreichen konnte.

 


 
 

Der vorbereitete Ringanker kurz vor Beginn der Betonierarbeiten. Gut sichtbar die schon mit Beton ausgefüllten Schalsteine. Die Reihen wurden leicht elliptisch aufgesetzt.

 


 
 

Ausgeschrämter Gangbereich mit eingebauter Armierung und Schalbetonsteine im Vordergrund. Im Gangbereich wurde trocken gesetztes Bruchsteingewölbe eingebaut und diente als Schalung für den Ringanker. Heute sieht man dieses Gewölbe nur noch von unten während einer Befahrung des „Uhligschachtes“.

 


 
 
   

Am 17.03.2009 kurz nach 09.00 Uhr stand der LKW von einem befreundeten Baubetrieb ohne Zeitdruck mit 3 m³ Beton bei strömenden Regen auf unserem Bergwerksgelände. Wir konnten direkt vom LKW den Beton in die Schubkarren laden und zum Schacht fahren. Der strömende Regen hatte auch einen gewissen Vorteil für unsere Arbeit. Der Beton wurde etwas „verdünnt“, ließ sich besser nach „unten“ befördern und ersparte ein aufwendiges neuerliches Anmischen mittels Maschine. Lediglich auf der Kunststoffplane wurde der Beton noch einmal angefeuchtet falls der Regen nicht reichte und mittels Schaufel vermischt. Um den Beton zielgerichtet in den Ringanker einzubauen haben wir eine gut 8 m lange „Rohrfahrt“ aus 250er Kunststoffrohren mit einem „Aufgabetrichter“ aus einem weiten Plasteeimer hergestellt.

 

 

 

 

 

 

 

Über dieses funktionierende Provisiorium wurde nun Eimerweise nach Anweisung der Schachtmaurer der Beton aufgegeben und so nach unten befördert. Das Rohr wurde je nach Bedarf von einem Stoß zum anderen oder einer Schachtecke verlegt. Mittels händischer Arbeit verteilten die Maurer den Beton und verdichteten diesen mittels einer kleinen elektrischen Rüttelflasche. Die 3 m³ Beton reichten perfekt, um den Ringanker aufzubauen. Pünktlich zum Mittagessen waren die Arbeiten abgeschlossen!

 

 

Der Beton kommt!

 


 
 

Der LKW hatte auf dem mittlerweile durch starkem Regen aufgeweichten Areal so einige Probleme voran zu kommen, doch auch dieses Problem haben wir gelöst.

 


 
 

Das Beladen der Schubkarren beginnt und der Beton wird quer über die aufgeweichte Wiese zur Baustelle transportiert.

 


  
 


  

Die Hängebank ist auch für die Betonierarbeiten vorbereitet. Eine Kunststoffmatte und eine direkte Zufahrt ermöglicht den Transport auf dem kürzesten und auch leichtesten Weg. Unmittelbar am Dreibock hinter dem Lichtgitterrost ist der blaue Eimer unserer Rohrfahrt zu sehen. Hier wird dann der Beton eingefüllt! 

 

 


 

   

Direkt auf der Hängebank haben wir den Beton noch etwas angefeuchtet und über die Rohrfahrt nach unten aufgegeben …

 


  
 

Auch im Schacht ist alles vorbereitet.

 


  
 

Der Beton kommt immer an die Stelle, wo er gerade gebraucht wird…

 


 
 

... und auch gleich ordentlich verdichtet!

 


  
 

Die erste Etappe ist geschafft. Der Ringanker nun schon zur Hälfte hergestellt …

 


 
 

. und weiter geht es!

 


 
 

Kurz nach dem Abschluss der Betonierarbeiten auch mal ein Gruppenbild der damaligen Mannschaft. Von links nach rechts: Steffen Eichler, Christian Jonas, Dr. Lutz Baldauf, Marion Hentsch, Marcus Sehm, Christiane Schröder, Jörg Schröder, Lutz Mitka, Peter Klar und nicht sichtbar weil Fotograf Jörg Lochschmidt.

 


 
 

 

 

Trotzdem wir nun den Ringanker fertig hatten, gab es keine Zeit zum Ausruhen. Schon eine Woche später – am 14.03.2009 – haben wir begonnen, die ersten Reihen des Schachtkopfes zu setzen, zu armieren und auch mit Beton zu vergießen. Der Aufbau des Schachtkopfes hatte die größte Priorität von allen Arbeiten.

 

 

 

Aufgrund guter Vorbereitung und durch unsere Technologie der mit Beton auszufüllenden Steine, ging die Arbeit recht schnell von der Hand. Parallel zur Aufmauerung verlief auch die Verfüllung hinter dem Schachtkopf zum Gebirge oder zur Halde. Vorher wurde möglichst viel Ausbaumaterial geraubt und auch die eingebrachte Masse ist wieder ordentlich verdichtet worden, um Setzungserscheinungen vorzubeugen. Zum 02. Mai 2009 war der Schachtkopf komplett aufgemauert!!

 

 

Die Aufmauerung des Schachtkopfes ist in vollem Gange.

 


  
 


 

Die Reihen werden aufgesetzt, mit Armierungseisen versehen und mit Beton ausgegossen…

 

 

 


  
 

 


  
 

Schon zum 13.05. 2009 war die Schachtabdeckung fertig und wurde auf dem neuen Schachtkopf angepasst. Dabei stellte sich ein Denkfehler in unserer Planung heraus. Wir hatten anders als geplant die Schachtdeckel von Fahrung und Förderung vertauscht oder verwechselt. Dies gab natürlich heftige Diskussionen und führten zu einem Umbau auf die notwendigen und realen Erfordernisse. Der Umbau der Schachtabdeckung war zum 04.07.2009 endlich realisiert.

 

   

Der Schachtrahmen wird in der vereinseigenen Werkstatt gebaut.

 


  
 

Die provisorische Hängebank wird am 13.05.2009 zurück gebaut…

 


  
 
 
 
 
 
 
 

Die neue Schachtabdeckung liegt auf dem Schachtkopf, aber irgendwas stimmt nicht!

 


 
 

ie Diskussion ist im vollen Gange! Wie heißt es so schön – viele Köche verderben den Brei – Nun stimmt das auch in diesem Fall. Kommunikative Probleme führten wohl zu diesem Fauxpas. Aber wir haben auch eine Lösung gefunden.

 


 
 

 

Die Abdeckung wird nun auf dem Schachtkopf befestigt…

 

 

 
   

 

und auch gleich eine sichere Fahrung vorbereitet. Den entsprechenden Umbau haben wir dann zu gegebener Zeit realisiert. 

 

 

 

 

Nach der Fertigstellung der Schachtabdeckung begann die weitere Ausförderung des Schachtes um eine weitere Bühne einzubauen. Unsere bescheidene Möglichkeit zum Ausfördern der Füllmasse reichte eh nur für 13 m Schachtröhre. Deshalb sollte die weitere Schachtröhre bis hinunter auf das Niveau des „HdHSt“ von unten abgezogen und in Eimer gefüllt, dann die Eimer in die Fördertonne gefüllt, diese über den Stolln bis zum „Haggepeterschacht“ mittels Bahn transportiert und über benannten Schacht zu tage gefördert werden. Klingt auf den ersten Blick etwas umständlich, ist aber die rationellste und sicherste Technologie mit wenigen Leuten großes zu bewirken! Wir nennen es „gebrochene Förderung“, weil die zu fördernde Masse auch auf unbestimmte Zeit in den Eimern zwischengelagert werden kann und somit die Arbeit auch mit wenig Leuten bewerkstelligt wird. Diese Technologie hat sich schon bei vielen Projekten bewährt!

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 08.06.2009 tat sich bei gut 12 m unter der Rasensohle ein weiteres Füllort von einem Abbau und einer Feldstrecke auf. Der Schacht und das Füllort sahen in diesem Bereich etwas „wandelbar“ aus, um mal die Wortschöpfung unserer Vorfahren zu gebrauchen. Nur bis hier her wurde die Schachtröhre beräumt und das Füllort und ein beachtlicher Teil der Schachtröhre mittels Rahmen und Versatz gesichert. Aber diese Ausbauarbeiten verschlangen nicht nur viel Stahlträger und Armierungseisen sondern auch sehr viel Zeit. Erst zum 11.12.2009 konnte auf der 1.Sohle – 12 m unter Rasensohle – der Bühnendeckel eingebaut und als vorläufiger Abschluß der Arbeiten in diesem Bereich angesehen werden. Nebenbei sind auch noch die neuen Fahrten für den gesamten Schacht vom Verein aus entsprechendem Stahlrohr selbst angefertigt worden.

  

 

Erstbefahrung der Feldstrecke am 08.06.2009.

 


 
 

Blick aus dem Abbau in den „Uhligschacht“.

 


 
 

 

Beräumung der Feldstrecke im Bereich des Füllortes. Parallel zur Freilegeung wurde der Ausbau eingebracht.

 

 

 

Im teilweise Beräumten Zugang des Abbaus wird die in Eimer gesackte Masse zwischengelagert. Während der Stahlarbeiten im Schacht war eine Förderung nicht möglich!

 

 

Blick von der 1. Sohle hinauf zur Rasenbank. Die erste Bühne im Ansatz des Schachtkopfes ist mittlerweile schon fertig.

 


 
 

 

Im Füllort wurden Rahmen und Baue aus Stahlprofil gestellt und mit Bruchstein als Versatz händisch ausgefüllt - Steinsetzarbeit.

 

 

Stück für Stück wuchsen die Sicherungsbauwerke im Schacht empor…

 


 
 

und sorgten während der Schweißarbeiten als geniale Beleuchtung für diverse Fotos.

 


 
 
 
 
 

Von der 1. Sohle bis hoch zum Ansatzpunkt des Schachtkopfes musste der „Uhligschacht“ halbseitig verbaut werden!!

 


 
 

So sah es die Mannschaft an der Hängebank: Der Blick von oben in den Schacht hinein zur Baustelle.

 


 
 

 

Als Vorbereitung für die zweite Etappe der Aufwältigung erfolgt der Einbau eines Rahmens als Grundlage für eine Bühne im Füllortbereich der 1. Sohle. Am 11.12.2009 war die Bühne dann restlos fertig gestellt und somit die erste Etappe der Schachtsanierung abgeschlossen.

 

 

 

 

Mittlerweile waren Sommer und auch Herbst vorbei, doch die Arbeit im Schacht ging weiter. Nunmehr stand die zweite Etappe bevor. Die „neue“ Ansicht von unserem Huthaus mit einem Schacht am Giebel …

 


 
 

 

Im Januar 2010 stiegen wir in die zweite Etappe der Aufwältigung ein. Der Teil oberhalb der ersten Sohle war nun fertig, es fehlte nur noch die Vertonnung des Fahrtentrums. Dafür haben wir Maschendrahtzaun benutzt und wie schon in anderen BBW als Absturzsicherung zum Fördertrum hin eingebaut. Gut 13 m Schachtröhre lagen noch voll Masse und mussten beräumt werden. Das Problem bestand in der auf der Stollnsohle eingebauten Vorpfändung durch das Füllort des „Uhligschachtes“.

 

 

 

Ja es war Winter und selbst die feuchten Handschuhe froren blitzschnell an der Fahrt fest.

 

 

Auch bei dichtem Schneetreiben gingen die Arbeiten voran!

 


 
 

 

Einige wenige Pfändeisen konnten wir händisch entfernen, doch mit dem Nachrutschen der Massesäule kriegten die restlichen verbliebenen Eisen gehörig Druck und bewegten sich keinen Millimeter mehr …

 

 

 

Aber mit diversen Hilfsmitteln wurden die restlichen Eisen herausgezogen.

 

 

 
   

 

Alle Pfändeisen brauchten vorerst gar nicht gezogen werden, die Massesäule war in Bewegung und wir konnten die Eimer befüllen und so zu tage fördern.

 

 

 

Das Zwischenlager für die Eimer befand sich in der Radstube.

 

 

 

Das Abfördern der Masse aus dem Stolln bis zur Fördertonne war eine elende „Buckelei“!

 

 

 

Die „Biensdorfer Metro“ - unsere Grubenbahn mit 30 cm Spurweite für den Transport der Masse zum „Haggepeterschacht“.

 

 

Gegen Ende Juni 2010 waren alle Arbeiten im Uhligschacht abgeschlossen. Die Umstiegsbühnen im Schacht waren vervollständigt und auch die Vertonnung aus Maschendrahtzaun war mittlerweile fertiggestellt. 

 

 
 

Ein kleines Resümee …

Durch die Freilegung des „Uhligschachtes“ ist der Verein zu einigen Erkenntnissen gekommen die in späteren Projekten Berücksichtigung finden sollten.

Zum einen ist dieser Schacht erst in der späteren Nachbergbauzeit etwa zum Ende des 19. Jahrhunderts verfüllt worden. Die Verfüllung bestand im wesentlichen aus Haldenmasse und darunter vermischt stark lehmhaltiger Geröll durchsetzter Boden, vermutlich aus dem Bereich der Sand- oder Ziegeleigruben von Merzdorf. Dieses Material ist neben den Halden wohl zur Renaturierung der früheren Bergbauflächen eingesetzt worden. In den Bereichen mit Haldenmasse – oberer Schachtbereich – ist Keramik in Form von einzelnen Scherben enthalten. Das war neuzeitliche glasierte Ware die aber auch von typisch sächsischer graublauer Ware begleitet wurde die ebenfalls als einzelne Scherben geborgen worden isind. Dazwischen fanden sich die Reste von Tabakspfeifen verschiedener Machart aus dem 19. Jahrhundert und auch aus früheren Zeiten. Ein Scheidemünze von 1876 bestätigt wohl die Zeit der Nachverfüllung des Schachtes.

Wir gehen davon aus das dieser Schacht in der letzten Betriebsperiode von 1781 – 1789 schon teilweise verfüllt war und im späten 19. Jahrhundert eine Nachverfüllung stattfand, vermutlich auch aus dem Abriss des Huthauses resultierend um 1890. Hinzu kam wohl auch der übliche Hausmüll der Bauern. Der am Ostgiebel vom Huthaus liegende Tageschacht/Kunstschacht ist nach Betriebseinstellung oder auch später mit einem Gewölbe aus Bruchstein gut 3 m – 4 m unter der Rasensohle verwahrt und steht noch heute so an.

Am Uhligschacht ist noch eine weitere Besonderheit zu sehen. Der Schacht selber ist auf einem im Schacht sichtbar tauben Barytgang – Hülfe des Herrn Flache – geteuft. Nördlich neben dem Schacht verläuft eine weitere Gangzone die im Bereich der 1. Sohle bei gut 12 m mit einem heute vollständig verfüllten Abbau versehen ist. Vom Gang selber ist nichts zu sehen. Diese Machart Schacht auf tauben Gang neben einem Abbau ist schon mehrmals in Biensdorf aufgefallen. Die Aufwältigung des Abbaus – eher ein Gesenk – sollte daher aus Montangeschichtlicher Sicht ein sehr interessantes Projekt werden.

Der Uhligschacht selber war eines der größten Aufwältigungsprojekte unseres kleinen Bergbauvereins und darauf sind wir besonders Stolz!

Glück auf!

 

 
 

Quellen:

  • Arbeits- und Zechenbuch des Vereins

  • privates Feldbuch

  • Bildmaterial von
    Dr. Lutz Baldauf,
    Lutz Mitka,
    Dietmar Sehm und
    Matthias Kober